Staatsexamenskurs Algebra
1. Gruppe 1
1.5. Der Satz von Lagrange
1. Überblick
Der Satz von Lagrange gibt eine notwendige Bedingung an für die Existenz einer Untergruppe U in einer endlichen Gruppe G.
Nur dann kann U eine Untergruppe in G sein, wenn die Ordnung von U ein Teiler der Ordnung von G ist. Das schränkt die Möglichkeit für Untergruppen wesentlich ein.
Man kann salopp formulieren: Je weniger Teiler eine Gruppenordnung hat, desto geringer die Chance auf Untergruppen zu stoßen.
Im Extremfall gilt tatsächlich: Ist die Gruppenordnung eine Primzahl, so gibt es nur die trivialen Untergruppen.
2. Theorie (im pdf-Format)
3. Folgerungen aus dem Satz von Lagrange
3.1. In einer endlichen Gruppe teilt die Ordnung eines jeden Elementes die Gruppenordnung.
3.2. Ist die Gruppenordnung eine Primzahl, so ist die Gruppe zyklisch.
3.3. (kleiner Fermat) Verknüpft man in einer endlichen Gruppe G ein beliebiges Gruppenelement |G|- fach mit sich selbst, so erhält man das neutrale Element der Gruppe.
3.4. Für jede ganze Zahl k gilt: \( k^{\varphi(n)} \equiv 1 \)mod n
3.5. In einer endlichen Gruppe schneiden sich zwei Untergruppen mit teilerfremder Ordnung nur im neutralen Element.
4. Übungsaufgaben
4.1 Zeigen Sie: Alle echten Untergruppen der S3 und der D5 sind zyklisch. Ermitteln Sie die jeweiligen Untergruppenstrukturen!
4.2 Finden Sie zu jedem Teiler d von |S4| wenigstens eine Untergruppe U der S4 mit |U|=d.