3. Überblick über Beobachtungssysteme

3.1 Grundlegende Gedanken zur Verhaltensbeobachtung

Bei Strunz (2003) werden neben der „isomorphe[n] Deskription“, also einer Komplettmitschrift des Verhaltens (ausgebaut bei Mees, 1977, S. 17/18), zunächst die Zeichen- und Kategoriensysteme (zusammengefasst) und dann die Rating- oder Einschätz-skalen aufgeführt. Diese Einteilung entspricht der von Cranach und Frenz (1969) und ist bei Faßnacht (1995) deutlich differenzierter gehalten. Für unsere Zwecke können wir aber beim Vorschlag von Strunz bleiben, da die im Unterrichts- und Erziehungsbereich vorkommenden Verfahren sich dabei sinnvoll zuordnen lassen, insbesondere dann, wenn man Zeichen- und Kategoriensysteme trotz vorhandener Gemeinsamkeiten aber doch unterscheidet. Das soll im Folgenden also geschehen.

Auch die Verfahren zur Verhaltensbeobachtung müssen unter Anwendung der psychologischen Hauptgütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität (s. Lehreinheit 4), wie andere Methoden auch begutachtet werden, auch wenn die Gütekriterien hier meist nicht so differenziert zum Tragen kommen, wie das bei Testverfahren der Fall ist.