1. Grundlagen der Motivation

1.1 Was ist Motivation?

Der Begriff Motivation leitet sich aus dem Verb "movere" ab und meint folglich etwas, das die Menschen antreibt und zwar in eine bestimmte Richtung. Motivation ist ein hypothetisches Konstrukt, d. h. man kann sie nicht direkt beobachten oder messen, sondern nur anhand von Indikatoren im Verhalten, Denken und emotionalen Erleben erschließen. Die Motivation einer Schülerin zur Vorbereitung auf Schulaufgaben bzw. Probearbeiten in der Schule könnte man beispielsweise daran erkennen, dass sie sich nicht mit ihren Freundinnen trifft, sondern sich an ihren Schreibtisch setzt und lernt.

Im Folgenden findet sich die Definition von Motivation, die Dresel und Lämmle (2011) geben und die sich in ähnlicher Weise auch bei anderen Autoren finden lässt (z. B. Schunk, Pintrich & Meece, 2008; Ziegler, 1999).

Definition

Motivation ist ein psychischer Prozess, der die Initiierung, Steuerung, Aufrechterhaltung und Evaluation zielgerichteten Handelns leistet.

In älteren motivationspsychologischen Ansätzen wurde oft nur der Aspekt der Handlungsinitiierung fokussiert. Ein neueres und breiteres Verständnis nimmt an, dass Motivation den gesamten Handlungsprozess einschließlich Planung, Ausführung und Bewertung von Handlungen umfasst. Motivation meint folglich psychische Prozesse, die im gesamten Handlungsverlauf zum Tragen kommen.

Viele können sich sicher an ihre Schulzeit erinnern. Als Schüler gibt es vielerlei Dinge, die man gerne macht (z. B. mit Freunden treffen, Computer spielen, im Internet surfen etc.), wenn man sich eigentlich auf die Schule vorbereiten sollte. Wie funktioniert es, dass ein Schüler sich tatsächlich an den Schreibtisch setzt und anfängt zu lernen?

 

Übung 1


Warum denken Sie, dass Motivation wichtig ist bzw. es wichtig ist, dass man als Lehrkraft darüber Bescheid weiß? Welche Konsequenzen hat dieses Wissen der Lehrkräfte für die Schüler? Machen Sie ein kurzes Brainstorming.