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Die Doppelformel "Beschreibungskunst - Kunstbeschreibung" (zit. nach G. Boehm und H. Pfotenhauer) benennt ein besonderes Charakteristikum der höfischen Literatur im 12. und 13. Jahrhundert: In Lyrik und erzählender Literatur findet sich eine Vielzahl von poetischen Beschreibungen ("descriptiones"), die Personen, Orte, Architekturen, Kunstgegenstände, Jahreszeiten usw. mit sprachlichen Mitteln vor Augen stellen, in allen Details vergegenwärtigen und so den Hörer bzw. Leser gleichsam zum Zuschauer machen. Ziel der Vorlesung ist es, diese Beschreibungskunst genauer zu betrachten und ihren Beitrag zur narrativen Sinnstiftung, zur rhetorischen Überhöhung und zur poetologischen Selbstreferenzialität in der höfischen Literatur zu untersuchen. Die Vorlesung wird die rhetorischen, narratologischen und intermedialen Grundlagen des Beschreibens vorstellen und anhand von Beispielen aus der höfischen Literatur die Blüte der Beschreibungskunst im 12. und 13. Jahrhundert nachzeichnen.
lsf_20221
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