Schnupperlektion

Die linguistische Textanalyse hat das „Ziel, die Struktur, d. h. den grammatischen und thematischen Aufbau sowie die kommunikative Funktion konkreter Texte transparent zu machen und nachprüfbar darzustellen.“ (Brinker et. al. 2018: 9) Damit werden unter anderem Rückschlüsse auf die Regelhaftigkeit von Textbildung und Textverstehen ermöglicht. Das kann auch die eigene Textkompetenz stärken!

Von Interesse sind die Struktur und die kommunikative Funktion von Texten:

Im Unterschied zu anderen Disziplinen, die sich mit einzelnen Aspekten von Texten beschäftigen (wie z. B. die Literaturwissenschaft oder Rechtswissenschaft), blickt die Textlinguistik „auf Texte als sprachliche Gebilde an sich und untersucht alle wesentlichen Charakteristika von Texten.“ (Schwarz-Friesel/Consten 2014: 10) Selbstverständlich werden für die jeweiligen Untersuchungsinteressen einzelner Studien aber individuelle Schwerpunkte gesetzt.

Dabei gehen Textlinguisten davon aus, „dass Texte sich in – notwendigen – Beziehungen zu anderen Texten befinden, Beziehungen, die wir mitdenken müssen und die z. B. als Textnetze oder Textverbünde gefasst werden […].“ (Fix 2019: 18) Bei textlinguistischen Analysen werden diese Beziehungen zu anderen Texten stets mitgedacht: Es wird also gefragt, welche Bedeutung die Ergebnisse einer Einzeltextanalyse für vergleichbare Texte haben, welche Texte Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge aufweisen usw. Ein Ergebnis dieser Überlegungen stellen z. B. die zahlreichen Publikationen zu verschiedenen Textsorten dar: Aufgrund von bestimmten, sprachwissenschaftlich erfassbaren Merkmalen können verschiedene Einzeltexte einer Textsorte zugerechnet werden. Die typischen Merkmale der Textsorte können also textlinguistisch beschrieben werden.