Im Fall der Insolvenz wird jedoch eine Rechtfertigung auf Grund einer anders nicht auflösbaren Pflichtenkollision diskutiert: Das Problem wird hier am Beispiel des § 64 I GmbHG erklärt, ähnliche Regelungen enthalten §§ 92 III AktG, 130a II, III HGB, 177a HGB und § 99 II GenG für andere Gesellschaftsformen. Nach § 64 I GmbHG muss der Geschäftsführer spätestens drei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Anderenfalls macht er sich der Insolvenzverschleppung gem. § 84 I Nr. 2 GmbHG in Verbindung mit § 64 I 1 GmbHG strafbar. Nach § 64 II GmbHG ist der Geschäftsführer in diesem dreiwöchigen Zeitraum für Zahlungen, die er für die Gesellschaft tätigt, der Gesellschaft gegenüber zum Ersatz verpflichtet. Dies gilt nur dann nicht, wenn diese Zahlungen mit der Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmanns vereinbar waren (§ 64 II S.2 GmbHG).