1. Einleitung – Evaluation und Schulqualität

Evaluation kann nur auf der Grundlage eines Qualitätsbegriffs stattfinden. Oder anders ausgedrückt: Erst wenn klar ist, was für den jeweiligen Sachverhalt als „gut“ angesehen werden kann, kann dafür ein Bewertungsverfahren konzipiert werden. Bevor wir also die unterschiedlichen praktischen Anwendungen von Evaluation inhaltlich näher betrachten, lohnt ein kleiner Exkurs zur Schulqualität in dieser Einleitung. Ausgehend von dieser Basis betrachten wir danach Verfahren zur Unterrichtsevaluation (Kap. 2), zur Evaluation von einzelnen Schulen (Kap. 3) und zur Bewertung von Schulsystemen (Kap. 4). Danach werden wichtige Begriffe aus dieser Lehreinheit in einem Glossar zusammengestellt (Kap. 5). In einem ergänzenden Anhang, der nicht mehr Teil des Prüfungsumfangs ist, werden schließlich Schritte zur Evaluation des eigenen Unterrichts beschrieben (Kap. 5).

Maßgebliche Arbeiten zur Definition von Schulqualität stammen von Fend (1986, 1998, 2008). Er plädiert für eine Weiterentwicklung auf allen Ebenen des Bildungssystems - auf der Bildungssystemebene, d.h. der Ebene der Bildungspolitik sowie der Bildungsadministration, auf der Schulebene mit allen Interaktionen von Schulleitungen, Kollegien, Eltern und Schülerinnen und Schülern sowie auf der Unterrichtsebene mit den täglich stattfindenden Lehr-Lernprozessen. Auf allen drei Ebenen können Einflussfaktoren für Schulqualität identifiziert werden.