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Ethische Theorien bemühen sich, Maßstäbe zu finden, an denen man Verhaltensweisen, Lebensweisen und Normensysteme messen könnte. Es geht dabei je nach Ausrichtung der Theorie um die Frage des moralisch Richtigen oder Gerechten oder allgemeiner nach dem Guten bzw. dem gelingenden Leben. Ethik ist damit gerade keine trockene Theorie, sondern eine Theorie der Praxis oder auch eine praktische Theorie. Laut Aristoteles ist das "Ziel des Studiums der Ethik [...] nicht Wissen, sondern Handeln."1
Wenn wir uns in diesem Seminar also mit einigen Grundpositionen der Ethik beschäftigen, dann vor allem auch, um eine Orientierung zu finden, welches Handeln im Alltag sowie in der pädagogischen Situation begründbar zu wählen sein könnte, welche Annahmen mit dieser Begründung einher gehen und insbesondere: welche Konsequenzen diese Positionierungen für pädagogische Konzepte und Handlungen haben. Wir werden uns aber auch mit den Problemen, Fallstricken und unbeantwortbaren Sonderfällen beschäftigen, die bis in unsere Tage in die gesellschaftliche Debatte über richtig und falsch, gut und böse sowie gelingendem und sinnlosem Leben hineinwirken.

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1 Aristoteles NE, 1095a 5-6; vgl. auch Kant, Imanuel GMS, AA IV, 405.
lsf_20221
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