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Ein Hilferuf einer befreundeten Stadt auf Sizilien veranlaßte die Athener 415 v. Chr. dazu, eine gewaltige Kriegsflotte auszurüsten. Diese sollte die gemeinsamen Feinde, vor allem Syrakus, bezwingen und so deren Vereinigung mit Sparta vereiteln, das die athenische Stellung vernichten wollte. Vernichtet wurde dann aber die athenische Flotte, eine der größten Katastrophen der antiken Kriegsführung, die den Niedergang der athenischen Großmacht einläutete. So bewirkte die Sizilische Expedition genau das, was sie verhindern wollte. Die Spartaner hatten nämlich Athen keineswegs nach der Herrschaft getrachtet, erst dessen Machtdemonstration in Sizilien trieb sie dazu. So stellt das Flottendebakel vor Syrakus das klassische Beispiel aus der Antike für Argwohn und Hybris einer Großmacht dar – eine unheilvolle, aber gar nicht so seltene Kombination in der Weltgeschichte. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.

Quelle:
Thukydides, Der Peloponnesische Krieg. Übersetzt und herausgegeben von Helmuth Vretska und Werner Rinner (Universal-Bibliothek 1808), Stuttgart 2000 [für 18,80 € in jeder Buchhandlung erhältlich].
Einführende Literatur:
Bruno Bleckmann, Der Peloponnesische Krieg (C. H. Beck Wissen in der Beck’schen Reihe 2391), München 2007; Karl-Wilhelm Welwei, Das klassische Athen. Demokratie und Machtpolitik im 5. und 4. Jahrhundert, Darmstadt 1999; Donald Kagan, The Peace of Nicias and the Sicilian Expedition, Ithaca u. a. 1981; Holger Sonnabend, Thukydides (Studienbücher Antike 13), Hildesheim u. a. 2004.
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