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Noch das annehmbarste an Claudius’ Herrschaft (41-54 n. Chr.) war für die antiken Schriftsteller, daß sein Vorgänger Caligula hieß und sein Nachfolger Nero – zwei Scheusale auf dem Thron, hinter deren Exzessen Claudius weit zurückblieb. Ansonsten gab es nicht viel Gutes zu sagen: Der Kaiser kam schon äußerlich als Jammergestalt daher, er war freßsüchtig, wankelmütig, leicht lenkbar von Ex-Sklaven und Frauen und zu allem Überfluß ein verschrobener Büchernarr. In der Moderne hat man unterschiedlich über ihn geurteilt, und es hat auch am Vorwurf des Antisemitismus nicht gefehlt. Insgesamt hat sich aber eine positivere Meinung über ihn durchgesetzt. Eine Auseinandersetzung mit ausgewählten Aspekten seiner Regierungszeit soll dazu anleiten, sich ein eigenes Urteil über Claudius zu bilden. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein.

Einführende Literatur:
Wilhelm Kierdorf, Claudius 41-54, in: Manfred Clauss (Hrsg.), Die römischen Kaiser. 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian, München 1997, 67-76; Barbara Levick, Claudius, 2. Aufl. London u. a. 2015; Armin Eich, Die römische Kaiserzeit. Die Legionen und das Imperium (C. H. Beck Geschichte der Antike), München 2014; Karl Christ, Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin, 6. Aufl. München 2009.
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