Forschungsbefunde zeigen, dass viele Schülerinnen und Schüler mit geistiger Behinderung das Lesen einer Alphabetschrift erlernen können, die Lernprogression dabei aber deutlich verzögert ist und die Kinder auf ein intensives und explizites Training relevanter Teilkompetenzen sowie deren konkreten Anwendung beim Lesen angewiesen sind, um nachhaltige Lernfortschritte zu erzielen. Schülerinnen und Schüler mit geistiger Behinderung sind zwar oft in der Lage, geschriebene Wörter in Einzellaute zu „übersetzen“. Allerdings gelingt es ihnen häufig nicht, die Buchstaben zu synthetisieren, d.h. zu einem Wortganzen zu verschmelzen (z.B. M – a – u – s). Die Sinnentnahme scheitert. Silbenbasierte Leseförderung (Euker, 2018) kann dabei helfen, diese Hürde zu überwinden und ist ein erster Schritt auf dem Weg zum Lesen von kurzen Texten. Das Seminar befasst sich auf der Grundlage schulpraktischer Problemstellungen mit der Theorie und aktuellen Forschungsbefunden zum Leseerwerb bei Schülerinnen und Schülern mit geistiger Behinderung sowie Methoden und Materialien für den silbenorientierten, alphabetischen Leseunterricht.

Termine:
Blockseminar
Freitag 08.05.2020: 14-19 Uhr
Samstag 09.05.2020: 09-16 Uhr

Das Seminar wird online über eine webex Videokonferenz angeboten. Weitere Informationen dazu folgen bald.