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Die literarische Kultur im Mittelalter unterlag gänzlich anderen Bedingungen als die gegenwärtige. Mittelhochdeutsche Texte, auch die Höfische Literatur, wurden nicht für einen Buchmarkt produziert, sondern für einen Auftraggeber geschrieben, dem sie in erster Linie vorgetragen wurde. Die heute erhaltenen Handschriften wurden ebenso im Auftrage eines bestimmten Mäzens hergestellt, kurz: ein Buch wurde nicht für die Massen produziert und auf den Markt gebracht, sondern auf Bestellung für einen Auftraggeber geschrieben, wobei der materielle Textträger in Bezug auf Ausstattung, Einrichtung und Ausführung Teil dieses Auftrags war. Wer diese Kultur verstehen will, muss sich mit den Überlieferungsträgern auseinandersetzen, sie in mehrerlei Hinsicht „lesen“ können: Ihre Schrift, die Ausstattung und den Buchschmuck wie auch eventuelle Nutzerspuren. Der Kurs soll eine Einführung in die entsprechenden Grundlagen mittelalterlicher Handschriftenkunde geben. Texte bzw. Abbildungen werden zur Verfügung gestellt.
Zur Einführung: Schneider, Karin: Paläographie / Handschriftenkunde. Eine Einführung, Tübingen 1999 (Sammlungen kurzer Grammatiken germanischer Dialekte: B, Ergänzungsreihe 8)
lsf_20201
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