Musikwissenschaft

Beschreiben Sie kurz und prägnant, worum es in diesem Kurs geht.

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Das Wort Soundscapes hat eine breite begriffliche Karriere hinter sich. Geprägt in den 1970er Jahren vom Kanadier Murray R. Schafer im Kontext des World Soundscape Projects, diente es zunächst dazu, den Unterschied zwischen industrialisierten und natürlichen Umweltbedingungen kritisch zu beleuchten. Es ging um akustische Umweltverschmutzung. Schon in dieser frühen Phase wurde der Begriff von der UNESCO aufgegriffen und propagiert, die seitdem Soundscapes in ihr Biospheres-Programm aufgenommen hat. Ebenfalls in den 1970ern öffnete die musique concrète in der Fassung Luc Ferraris die Ohren für akustischen Alltag und beeinflusste dadurch akustische Spielformen und Film-Sound.
Mit einer Hinwendung der Geistes- und Kulturwissenschaften zum Paradigma des Hörens ab den 1990er Jahren als Erkenntnismodus ("acoustic turn") hielt der Begriff auch Einzug in die Geschichtswissenschaft und ist Bestandteil einer Archäologie des Klangs geworden. Dies lässt danach fragen, welche Vorgeschichte die Theorie der Soundscapes vor 1970 hat.
Zur Thematik der Soundscapes gehört die Frage nach den identifizierenden und identitätsstiftenden Merkmalen von Klang und Musik. Was macht einen Ort zum Klangort? Und wie lokal oder global ist dieser Ort? Wie genau und mit welchen Mitteln kann Klang in Verbindung zum Ort beschrieben werden? Wir versuchen in diesem Kurs die verschiedenen Richtungen zu verfolgen und zusammenzutragen. Darüber hinaus werden Möglichkeiten erprobt, mit technischen Mitteln die eigene Umwelt akustisch zu erforschen. Wie kann ich das Material verarbeiten und was erfordert es, Klang auszustellen? Welche Erfahrungen kann ein Sound Walk vermitteln?
Zum Kurs gehört die Vorführung eines Dokumentarfilms: "Walter und sein Roß" (2022) über eine Musikkneipe in Immedorf/Mfr. von Thomas Kupser am Montag, dem 2. Juni. Der Regisseur wird im Seminar über die Produktion des Films berichten.

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