Ausgangssituation:

Die Digitalisierung an den Schulen in Deutschland hinkt im internationalen Vergleich meist stark hinterher. Neben Weiterbildungen des bestehenden Lehrpersonals ist es daher essentiell die aktuellen Lehramtsstudierenden möglichst früh in digitaler Lehre zu unterweisen, bevor diese an die Einsatzschulen entlassen werden. Hier setzt unser Projekt an. Im Rahmen der „Humanbiologie Übungen“ sollen die Lehramts-Studierenden die Möglichkeit bekommen VR- und AR-Technik mit konkreten Anwendungen für den Biologieunterricht auszuprobieren. Die Studierenden sollen technische Vorbehalte abbauen, lernen was es aktuell für Möglichkeiten gibt VR und AR im Unterricht einzusetzen und sie sollen die Möglichkeit haben verschiedene Softwarepakete/Apps auszuprobieren. Die teilnehmenden Studierenden sind unmittelbar vor dem ersten Staatsexamen, so dass sie ihre neuen Erkenntnisse unmittelbar an die Schulen weitertragen und dort zu nachhaltigen Veränderungen beitragen können.

Didaktische Perspektive:

1) Erprobung der Methoden unter Anleitung zum Abbau technischer Hemmschwellen,

2) Selbständige Recherche im Internet zu Themen rund um die VR-Brille und/oder AR in der Schule.
Mögliche Themen wäre hier Arten von Lernsoftware, Fördermöglichkeiten, technische Details. Dies wird in Gruppenarbeit innerhalb von Kleingruppen mit jeweils drei Studierenden durchgeführt.

3) Aufarbeitung und Weitergabe des gelernten Wissens an die Kommilitonen in Form eines eigenen Moodle Kurses sowie in Form von VR-Vorführungen (Multiplikatoren). Hierbei soll speziell auch die kritische Auseinandersetzung der Studierenden mit den neuen Techniken gefördert werden. Mögliche Fragestellungen wären: Sind VR-Anwendungen und Lehrinhalte im alltäglichen Unterricht an Schulen durchführbar / Ist deren Einsatz in MINT Fächern generell sinnvoll?

4) Die Mittelfristige Perspektive des Projekts ist es einen Anschub für die Digitalisierung an den Schulen, insbesondere für den Biologieunterrichts zu geben.

Ziele:
Lernziel des bestehenden Kurses „Übungen Humanbiologie“ ist die praktische Ausbildung von Lehramtsstudenten*innen im Grundstudium aller Schulformen (Grundstudium Lehramt mit Fachrichtung Biologie an Grundschule, Gymnasien, Realschulen und Mittelschulen; Umfang 3,0 SWS). Die Übungen vermitteln am Beispiel aktueller Forschungsthemen verschiedene Aspekte der Human-Biologie (z.B. Physiologie des Menschen, Ökosysteme, Vererbung/Humangenetik, Molekulare Humanbiologie). Die angesprochenen Themen sind relevant für den zukünftigen Biologieunterricht an allen Schulformen.

 Gerade für diese Themen ist eine Visualisierung in 3D mit interaktiven Elementen sehr sinnvoll, und es gibt meist auch schon entsprechende Softwarepakete und Apps. Die Studierenden sollen diese Möglichkeiten praktisch kennenlernen und ausprobieren ob sich klassische Lehrmethoden der Biologie mit digitalen Lehrinhalten ergänzen lassen. Sie können der Frage nachgehen: Was funktioniert schon an der Grundschule und was ist speziell für weiterführende Schulen interessant? Unsere Lehramtstudierenden lernen und unterrichten je nach Schulform jeweils mehrere Fächer und wiesen somit einen hohen Grad an Interdisziplinarität im Studium auf. Der neue Kurs soll sich auf die Biologie beschränken, jedoch steht es den Studierenden frei, auch Software für ihre Zweit- und Drittfächer wie Chemie oder Physik auszuprobieren

Meilensteine: 
- Technische und personelle Umsetzung
- Identifizieren der relevanten Inhalte und Programme
- Evaluation durch die Teilnehmer

Ressourcen und Zeitaufwand:
- Eine Hilfskraft (Vorbereitung und Betreuung, 40h)
- Vier bis fünf VR Systeme (Computer und Headsets)
- Softwarelizenzen 

Tools:

VR-Systeme mit VR Brille und Workstation (über Geräteausleihe).

Kommerzielle Software (über Steam Plattform): 
Everyday Anatomy (Medizin), Nanome (Chemie), Plant Journery VR (Botanik), Dissection Simulator: Frog (Zoologie) 

WueCampus Kursraum:
Kursorganisation, Linksammlung und Feedback

Infrastruktur:
  • Umsetzung war erfolgreich möglich mit den bereitgestellten Ressourcen.  
  • Technische Probleme konnten mit Unterstützung schnell gelöst werden.
  • Feedback zum neuen Kursteil war durchweg positiv. Bessere Anpassung an einzelne Schulformen wurde gewünscht.