Lehrende als Diagnostiker, Anforderungen

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Kurs: vhb - Pädagogisch-Psychologische Diagnostik und Evaluation - Demo
Buch: Lehrende als Diagnostiker, Anforderungen
Gedruckt von: Gast
Datum: Mittwoch, 22. Mai 2024, 01:25

Friedrich Wilhelm-Schrader, Landau - Lehrende als Diagnostiker, Anforderungen

Ziele

Die eigene Tätigkeit als "Diagnostiker" hinterfragen können, sich über Anforderungen der diagnostischen Tätigkeit im Klaren sein.

1. Einleitung

Nach den von der Kultusministerkonferenz beschlossenen Standards der Lehrerbildung gehört das Diagnostizieren und Beurteilen neben dem Unterrichten, Erziehen, Beraten und Innovieren zu den Kernaufgaben von Lehrkräften (Terhart, 2000). Wenn es um Diagnostik und Diagnosen geht, denken viele wohl zunächst an den medizinischen Bereich. Anders als der Arzt behandelt der Lehrer aber keine Krankheiten, sondern unterstützt Bildungs- und Entwicklungsprozesse, die den Aufbau und die Erweiterung von Kompetenzen in verschiedenen Lebensbereichen zum Ziel haben. Aufgabe des Lehrers ist dabei die "gezielte Planung, Organisation, Gestaltung und Reflexion von Lehr-Lern-Prozessen" (Terhart, 2000, S. 48). Dazu muss er in der Lage sein, Lernvoraussetzungen und Lernergebnisse festzustellen, Leistungen sachgerecht zu bewerten, Schwierigkeiten im Lehr-Lernprozess zu erkennen und durch geeignete Maßnahmen zu beheben. Lernschwierigkeiten sind aber keine Krankheiten, sondern Beeinträchtigungen, die sich aus einer unzureichenden Passung zwischen Lernvoraussetzungen und Lernanforderungen ergeben.

2. Diagnostische Aufgabenstellungen von Lehrern

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2.1 Grundlagen des pädagogischen Diagnostizierens

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2.2 Leistungsbeurteilung

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2.3 Beratung

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2.4 Optimierung des Unterrichts und des Lernens

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2.5 Entwicklung des Unterrichts und Professionalisierung von Lehrkräften

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3. Der Lehrer als Diagnostiker

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3.1 Alltägliches versus wissenschaftliches Diagnostizieren

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3.2 Gegenstand des Diagnostizierens

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3.3 Diagnostische Methoden als Grundlage professionellen pädagogischen Handelns

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4. Diagnostische Beurteilungskompetenz und Güte diagnostischer Urteile

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4.1 Lehrerkompetenzen

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4.2 Diagnostische Urteilsbildung

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4.3 Güte des Lehrerurteils

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4.4 Diagnose des Unterrichts

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5. Verbesserung der Diagnosefähigkeit

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6. Ausblick: Zusammenspiel von informellen und wissenschaftlichen Diagnoseleistungen

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7. Literaturempfehlungen

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8. Literaturverzeichnis

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9. Übungsfragen

  1. Worin sehen Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Diagnosetätigkeit von Lehrern und Medizinern?
  2. Modifikation oder Selektion: Welche Rolle spielen diese beiden Ziele im Rahmen von Schule und Unterricht?
  3. Was ist Diagnosekompetenz von Lehrern? Welche Teilaspekte umfasst sie? Welches Wissen und welche anderen kognitiven Grundlagen erscheinen Ihnen wichtig?
  4. Aufgrund seines Bildungs- und Erziehungsauftrags ist der Lehrer vor allem als Leistungsdiagnostiker zu sehen. Diskutieren Sie das Für und Wider.
  5. Wie kann der Lehrer mit Diagnoseleistungen seinen Unterricht und das Lernen seiner Schüler verbessern bzw. optimieren?
  6. Beschreiben Sie die Lehrertätigkeit unter dem Aspekt von Entscheidungen. Welche Entscheidungen fallen an? Welche Rolle spielen Reflexionsvorgänge?
  7. Was können Lehrer mit den Rückmeldungen aus Leistungsstudien wie PISA, IGLU, TIMSS usw. anfangen? Was ist nötig, damit Rückmeldungen aus Leistungsstudien wie PISA, IGLU, TIMSS usw. auch tatsächlich zu verbesserten Leistungen der Schüler führen?
  8. Stellen Sie gegenüber: Formelle und informelle Diagnoseleistungen. Unter welchen Bedingungen sind sie jeweils sinnvoll und erfolgversprechend? Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen alltäglichen Diagnostizierens? Welche Möglichkeiten sehen Sie für ein Zusammenspiel von formellen und informellen Diagnoseleistungen?
  9. Welche Einflüsse haben Lehrererwartungen auf die Schüler? Kann der Lehrer Schüler nach seinem Bilde formen?
  10. Welche Informationen können Lehrer erhalten, wenn sie verschiedene Arten von Tests einsetzen?
  11. Urteilsgenauigkeit: Warum können Lehrer Leistungen in der Regel genauer beurteilen als andere Schülermerkmale?
  12. Welchen Nutzen hat die Unterrichtsdiagnostik für den Lehrer? Welche Perspektiven haben der unterrichtende Lehrer, der beobachtende Kollege, die unterrichteten Schüler? Was können die Beteiligten jeweils gut und was schlecht beurteilen?